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13.12.2004 01:35:20 AM - nic
Papua Neu Guinea

Viele unendlich lange Palmengesaete Sandstraende und imens viel Dschungel machen PNG sehr malerisch. Die Leute sind sehr liebenswuerdig und hilfsbereit. Gleichzeitig aber auch eher diskret, und gar nicht aufdringlich, was im Gegensatz zu Indonesien einem viel Platz zum "Atmen" gibt. Alles ist noch viel langsamer als bisher erlebt! Zum Beispiel Geld wechseln, ein Hotel beziehen, ein Cocacola bestellen usw. Die Leute sagen uns auch immer "relax" oder "take it easy", "just hang around" und Aehnliches. Durch ihre frueheren KOlonialherrscher sprechen auch alle verblueffend gut Englisch (Der ganze SChulunterricht wird auf Englisch gehalten). Ihre Sprache, das Pidgin-English ist eine "vereinfachte" oft ans Englisch angelehnte Sprache. Hier spielt auch wieder die ehemalige Kolonialherrschaft eine Rolle: Der noerdliche Teil war einmal von Deutschen besetzt, etwas entfernen oder jemanden rauswerfen heisst deshalb "Rausim" (Raus him!), Morning ist "Moning", Good afternoon "apinun". Rainbow z.B. heisst "renbo" und Store "stoa" usw... Das Phenomen Stadt ist noch ein neueres "Konstrukt" hier und fuer unsere Vorstellung total ungewohnt. Ein Ort hat meistens ein Supermarket "Supamaket" (gefuellt mit Oftmals Importen von Australien), eine Bank und eine Kai-Bar (Takeawaystand). Trotz den wenigen "Wellblechbarracken", die hier einen Ort dominieren, sind diese wenigen Gebaeude oftmals ueber viele Kilometer verstreut. Es gibt irgendwie keinen zentralen ueberbauten Stadtkern. Dazu fehlen auch jegliche Kolonialbauten, die sonst vielerorts in Suedostasien den Staedten ihren Charm verleihen. Es gibt keine Restaurants, ausser in den Hotels. Die Kaibars haben eine grosse Auswahl am Morgen und gegen den Nachmittags hats schnell mal nur noch Reis und Flourballs (frittiertes Mehlgebaeck). Um fuenf schliesst alles, respektive die Bank schon um drei Uhr.

Es gibt nichts zu tun hier am Abend fuer die Leute, keine Bars, Restaurants, Kinos, Billardcenter, Karaoke, einfach gar nichts! Sogar der Fernseher hat hier nur einen Sender, der noch oft mit stupiden australischen Sendungen die Leute "brainwashed".

Fortbewegung ist oftmals nicht offiziell vorhanden. Zeitplaene kann man hier endgueltig vergessen. Man kann froh sein wenn man auf sehr unkomfortable Weise zu einem extrem teuren Preis von A nach B kommt. Oftmals muss man von der Ladeflaeche eines Pickups wieder auf den Holzboden eines Bananabootes (0der auch Dingi genannt) umsteigen, weil Strassen nur Teilstuecke des Landes verbinden. So ist zum Beispiel Port Moresby, die Hauptstadt des Landes, nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Die Hotels sind ein weiteres sehr teures Element. Immerhin sind diese immer sehr sauber, wie bisher noch nie erlebt! Kurzum: Dieses Land ist fuer Budgetreisende (wie uns) sehr schmerzhaft! Man fragt sich dann auch oftmals wie "Locals", die genau die gleichen Preise wie wir bezahlen, sich eine dreistuendige Bootsfahrt fuer 40 CHF leisten koennen.

Korruption ist ein Grund auch hier warum es vielen Leuten nicht besser geht, warum in so einem grossen Umfang auch viele an Aids und Malaria leiden, und warum auch Strassen teilweise einfach fehlen. Das Land ist erst unabhaengig seit 1975 und jemand erzaehlte uns wie ihn letzthin ein Villager fragte: "When will it be over, this independence thing?"
13.12.2004 01:35:54 AM - nic
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13.12.2004 01:37:05 AM - nic
Papua New Guinea-Angoram-DSCF7983.JPG   Papua Neu Guinea 2. Teil

Nach den Leuten zu urteilen, und die sind erfahrungsgemaess die beste Quelle fuer Informationen, ist dieses Land das Gefaehrlichste das wir bisher bereisten. Ueberfaelle auf Personenwagen in Form von Strassenblokaden seien "normal". Man solle immer nur kleinen Noten im Portemonnai (oder schreibt man jetzt Portmone?) dabei haben. Alkahol gemischt mit Armut und Langeweile sind hier eine weitere gefaehrliche Kombination (An gewissen Orten wurde der Alkahol ganz verboten!). Die Leute hier sind immer noch 100% clanmaessig (familienbezogen) organisiert und Tribalwars sind hier nichts seltenes. ZUr Zeit unserer Reise brach gerade wieder einer aus in den Highlands zwischen zwei Villages in der Naehe von MT Hagen. Vor unserer Reise auf dem Sepikriver sagten uns ein paar Leute wir sollen vorsichtig sein. Es seien gerade letzte Woche 23 Moerder und Vergewaltiger ausgebrochen, die unsere Route wahrscheinlich als Fluchtweg benutzten. Die Leute hier scheinen schon sehr misstrauisch zu sein jedem gegenueber der nicht familiaer verwandt ist. Und trotzdem kommen wohl alle diese Warnungen schon nicht von nirgends...
13.12.2004 01:38:23 AM - nic
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13.12.2004 01:38:58 AM - nic
Papua New Guinea-Angoram-DSCF8017.JPG   Gastfreudschaft in Angoram (PNG)

Wir wurden eingeladen einige Tage bei so einem "Familienclan" zu verbringen (waehrend wir auf ein Boot fuer die Weiterreise warteten), und dank beidseitigem Englisch, war es fuer beide Seiten sehr interessant. Fuer sie muss es gerade so seltsam erscheinen wenn sie uns zeigen muessen wie wir die uns unbekannten Fruechte isst, wie wenn uns Sharon (unsere Gastgeberin) erklaert, dass im Fall einer Heirat der Mann sie kaufen muss: "He has to buy me". Das wir das Regenwasser lieber gekocht trinken, und das fuer uns "duschen" im Fluss (fuer Nicole mit allen Kleidern an) etwas ungewohnt ist, muss fuer sie auch lustig sein.

Faszinierend ist auch wie die Hirarchie hier in jeder Faser zu spueren ist und wie wir vom einen "Bigman" und seiner Frau (Tante und Onkel von der Gastgeberin) mit jedem Tag mehr akzeptiert und integriert wurden. Am dritten Tag wurden wir dann auch auf die "Terasse" des Stelzenhauses eingeladen und zum Nachtessen gesellten sich zum Ersten Mal alle anderen auch zu uns. Zuvor wurden wir zum Essen immer alleine gelassen und sie assen getrennt im Haus.
13.12.2004 01:39:50 AM - nic
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13.12.2004 01:40:18 AM - nic
Betelnut

Die "legale Nationaldroge" von PNG ist die Betelnut. Es gibt diese auch in Indonesien und Myanmar, doch hier scheinen sie die ausgefeilteste Kombination zu konsumieren. Auch sind hier durchs Band alle mit dieser "Nuss" vertraut, auch schon die kleinsten Kinder. Die Betelnut selber ist eine ca. drei Zentimeter grosse, gruene oder gelbroetliche "Nuss". Wenn man die Schale oeffnet, kommt eine ca. Zentimeter grosse Kugel zum Vorschein. Die wird gekaut und schmeckt extrem bitter. Wenn genug zerkaut nimmt man eine gruene, bohnenartige Stange namens "Muskat", dippt diese in "Limepouder" (weisses Pulver) und beisst ab. Dieses Muskat schmeckt noch viel bitterer als die Betelnut selber und die Kombination von allem zusammen resultiert in einer roten Masse, die sich vorallem auf den Zaehnen niederschlaegt. Die Betelnut allein gekaut hat etwa den Effekt von starkem Kaffee, macht also hellwach. Die Kombination hingegen "makes the haed spin", wie die Leute erklaeren, also ein schwindelaehnlicher Zustand.

Alkahol hingegen wird von den meisten aufs Aeusserste verpoent und die sehr katholischen Menschen hier finden dies auch eine Suende. Zigaretten werden hier sehr unkompliziert gerollt: In Zeitungspapier! Eine Seite altes Zeitungspapier kostet 10 Toja, ohne Farbe 20!
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13.12.2004 01:40:48 AM - nic
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13.12.2004 01:41:35 AM - nic
Essen

Eine typische Mahlzeit ist Sago: Ein weisses Pulver, gewonnen von der Sagopalme, das mit Wasser zu einer "Leimartigen" Masse aufgekocht wird. Die alternative ist diese Masse dann noch in Oel frittieren (schon viel geniessbarer!). Serviert wird diese Mahlzeit immer mit Fisch. Muh Muh ist die Art zu kochen wie schon beschrieben in Westpapua. Hier werden die Suesskartoffeln oftmals noch in Kokosmilch gekocht, lekker! Gemuese haben sie in Form von Kuerbisblaettern, diese in Kokosmilch gekocht schmecken auch erstaunlich gut. Was den ganzen Tag konsumiert wird sind Fruechte. Man sieht die Leute immer wieder zu den Mangobauemen verschwinden und mit einem Dutzen zurueckkommen. Diese Mangos sind sehr fasrig aber geschmacklich unuebertrefflich. Kein Wunder isst jeder mindestens zehn pro Tag!
13.12.2004 01:42:29 AM - nic
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13.12.2004 01:43:04 AM - nic
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13.12.2004 01:56:28 AM - nic
Papua New Guinea-DSCF7460.AVI   Noch drei Videos von unserem Besuch bei dem jaehrlichen Festival von West Papua (Indonesien). Wie immer: Rechte Maustaste auf das fehlende Bild, dann "Ziel speichern unter" waehlen.
1 Video: Dieses hier ist 6 MB!
13.12.2004 02:06:45 AM - nic
Papua New Guinea-DSCF7523.AVI   2. Video, 8MB!
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13.12.2004 02:25:54 AM - nic
Papua New Guinea-DSCF7562.AVI   Drittes und unglaublichstes Video: 11.5 MB!
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